A girl in the Korogocho slum in Nairobi, Kenya | Foto © Tom Rübenach

International Girls Day

Fast eine Million Mädchen wachsen in den Slums von Nairobi auf

Von Redaktion · 11. Oktober 2025

In Kenia leben laut UNICEF rund 11,04 Millionen Mädchen im Alter von 0 bis 17 Jahren. In Nairobi, der pulsierenden Hauptstadt, wächst ein großer Teil der Bevölkerung in informellen Siedlungen auf – eine Realität, die am International Girls Day besondere Aufmerksamkeit verlangt. Die Realität der Kinder in Korogocho ist – besonders für Mädchen – prekär.

Die Zahlen hinter dem Alltag

Die Einwohnerzahl Nairobis wird für 2024 auf etwa 4,8 Millionen geschätzt; zwischen 50 und 60 Prozent davon leben in Slums. Rechnet man Alterstruktur und Geschlechterverteilung ein, leben in Nairobis Slums plausibel zwischen 560.000 und 876.000 Mädchen. Diese Bandbreite spiegelt Unsicherheiten in der Datengrundlage wider – zugleich aber die große Dimension des Problems. Am International Girls Day wollen wir uns dennoch auf die Realität der Mädchen im Slum konzentrieren.

Korogocho als Brennglas

Korogocho und Umgebung | Karte © Maptiler
Korogocho und Umgebung | Karte © Maptiler

Korogocho, rund elf Kilometer vom Stadtzentrum entfernt, ist exemplarisch: Je nach Quelle leben dort zwischen etwa 30.000 und 150.000 Menschen. Entsprechend schwankt die Zahl der Mädchen – je nach Annahme zwischen circa 7.400 und 45.400 im Alter bis 17 Jahre. Diese Spannweite ergibt sich aus Unterschieden zwischen dem von APHRC überwachten Kerngebiet (NUHDSS) und Schätzungen für das gesamte Siedlungsgebiet.

Risiken und Lebensbedingungen

Für Mädchen in Korogocho bedeutet das Aufwachsen oft: mangelnde Beleuchtung, unsichere Wege zur Schule, begrenzter Zugang zu sauberem Wasser und Gesundheitsdiensten. Frühschwangerschaften, sexuelle Gewalt und Schulabbrüche sind häufigere Risiken als in wohlhabenderen Stadtteilen; Krankheiten wie Durchfall oder Atemwegsinfektionen treten in Slums deutlich häufiger auf.

Initiativen und Chancen

Trotz der Herausforderungen gibt es Organisationen, die gezielt eingreifen. Die kenianische NGO SHOFCO (Shining Hope for Communities) betreibt Schulen, Gesundheitszentren und Schutzprogramme in Slums wie Korogocho und setzt damit an den zentralen Hebeln für langfristige Veränderung an. Auch Forschungseinrichtungen wie das APHRC (NUHDSS) liefern wichtige Daten, um passende Hilfsangebote und politische Maßnahmen zu planen.

Nicht nur am International Girls Day: Teammitglieder von TEDS COMMUNITY HUB in Korogocho.
Teammitglieder von TEDS COMMUNITY HUB in Korogocho. | Foto © korogocho.com

Initiativen wie TEDS COMMUNITY HUB gehören auch zu den Organisationen, die sich allgemein um Kinder kümmern, aber einen besonderen Fokus auf benachteiligte Mädchen legen.

Der International Girls Day darf nicht bei Lippenbekenntnissen stehen bleiben. Investitionen in sichere Schulen, sauberes Wasser, zuverlässige Gesundheitsversorgung und Räume, in denen Mädchen ohne Angst lernen können, sind konkret messbare Schritte – und sie erreichen viele.

Quellen und weiterführende Links:

Hier finden Sie weitere und ausführliche Informationen zum Slum Korogocho: korogocho.com.

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