
Internationaler Tag der Demokratie
Demokratie braucht den Einsatz aller
Der Internationale Tag der Demokratie erinnert uns daran, wie wertvoll Freiheit, Rechtsstaatlichkeit und Mitbestimmung sind. Dieser Artikel beleuchtet die Geschichte des Tages, erklärt, warum Demokratie heute so wichtig ist, und zeigt die Gefahren auf, die ihr durch Populismus, Extremismus und Gleichgültigkeit drohen.
Es geht auch darum, welche Verantwortung jede und jeder von uns trägt – nicht nur im eigenen Land, sondern weltweit. Am Ende steht ein klarer Aufruf: Demokratie braucht täglichen Einsatz, nicht nur einmal im Jahr.
Inhaltsverzeichnis
Das politische System der Demokratie
Demokratie ist mehr als ein politisches System – sie ist Grundlage für Freiheit, Sicherheit und Menschenrechte. Doch sie ist nicht selbstverständlich. In vielen Teilen der Welt kämpfen Menschen weiterhin um Rechte, die für uns alltäglich scheinen: freie Wahlen, Meinungsfreiheit, Gleichberechtigung.
Am 15. September, dem Internationalen Tag der Demokratie, erinnern die Vereinten Nationen uns daran, wie wichtig es ist, diese Errungenschaften zu schützen. Dieser Tag ist nicht nur ein symbolischer Feiertag, sondern ein Appell zum Handeln.
Die zentrale Frage lautet: Was können wir tun, um unsere Demokratie jeden Tag zu stärken und zu verteidigen?
Internationaler Tag der Demokratie
Der Internationale Tag der Demokratie wurde 2007 von den Vereinten Nationen (UN) ins Leben gerufen.
Er wird jedes Jahr am 15. September begangen, um das Bewusstsein für die Bedeutung demokratischer Strukturen zu schärfen und das Engagement der Bürger zu fördern.
Weltweit finden an diesem Tag Veranstaltungen, Diskussionsrunden und Bildungsaktionen statt. Schulen, Vereine und NGOs nutzen ihn, um insbesondere junge Menschen für Demokratie zu begeistern.
Geschichte dieses Tages
Die Wurzeln des Tages liegen in den 1990er Jahren, als das Ende des Kalten Krieges Hoffnung auf eine weltweite Ausbreitung der Demokratie weckte. Schnell zeigte sich jedoch, dass autoritäre Systeme weiterhin stark blieben – und teilweise sogar wieder erstarkten.
Um ein globales Signal für Freiheit und Menschenrechte zu setzen, erklärte die UN-Generalversammlung 2007 den 15. September offiziell zum Internationalen Tag der Demokratie.
Seitdem dient er als jährliche Mahnung, dass Demokratie nicht von selbst besteht, sondern aktiven Schutz braucht.

Bedeutung der Demokratie heute
Demokratie gibt allen Bürgerinnen und Bürgern eine Stimme und sorgt dafür, dass Regierungen friedlich gewählt und abgewählt werden können.
Sie schützt Minderheiten, garantiert Meinungs- und Pressefreiheit und schafft einen Rechtsstaat, der alle gleich behandelt.
Doch diese Errungenschaften sind weltweit bedroht. Laut dem V-Dem-Projekt leben heute rund 72 % der Weltbevölkerung in Autokratien. Nur 13 % der Menschen leben in stabilen, liberalen Demokratien.
Auch in westlichen Ländern wächst die Polarisierung. Fake News, Desinformation und Hassrede untergraben das Vertrauen in Politik und Institutionen.
Selbst gefestigte Demokratien können ins Wanken geraten, wenn ihre Bürger nicht aktiv für sie eintreten.
Bedrohungen für die Demokratie
Populistische Parteien
Populisten behaupten oft, den „wahren Willen des Volkes“ zu vertreten. Sie spalten die Gesellschaft in Wir und die Anderen und bieten einfache Antworten auf komplexe Probleme.
Sobald sie politische Macht erlangen, neigen sie dazu, unabhängige Institutionen wie Gerichte oder Medien zu schwächen – ein gefährlicher Schritt in Richtung Autoritarismus.
Beispiele dafür finden sich weltweit: Von Ungarn über die Türkei bis Brasilien zeigen Entwicklungen, wie schnell demokratische Strukturen untergraben werden können.
Extreme Parteien und Bewegungen
Neben Populisten gibt es Gruppen, die offen gegen die Demokratie arbeiten.
Dazu zählen rechtsextreme und linksextreme Organisationen ebenso wie religiöse Fanatiker. Diese Gruppen setzen häufig auf Gewalt, Einschüchterung und die gezielte Verbreitung von Hass in sozialen Netzwerken.
Das Ziel ist immer dasselbe: die bestehende Ordnung zu zerstören und durch autoritäre Systeme zu ersetzen. Hier ist die gesamte Gesellschaft gefordert, klare Grenzen zu ziehen.
Die Rolle der Bürger in einer Demokratie
Demokratie lebt nicht allein von Gesetzen oder Wahlen – sie lebt von aktiven Bürgerinnen und Bürgern.
Dazu kann jeder einen Beitrag leisten. Es ist im Grunde ganz einfach:
• Teilnahme an freien Wahlen und sorgfältige Information im Vorfeld
• Engagement in Vereinen, Initiativen oder ehrenamtlichen Projekten
• Respektvolle politische Diskussionen ohne Beleidigungen
• Faktencheck und Aufdeckung von Fake News
• Friedlicher Protest, wenn Freiheit und Rechte in Gefahr sind.
Je mehr Menschen sich aktiv beteiligen, desto stärker und widerstandsfähiger wird eine Demokratie.
Verantwortung gegenüber anderen Ländern
Freiheit ist ein universeller Wert, der keine Grenzen kennt. Wer in einer stabilen Demokratie lebt, hat auch eine moralische Verantwortung gegenüber Menschen in autoritären Staaten.
Praktische Unterstützungs-Möglichkeiten:
• Spenden für Organisationen, die Menschenrechte fördern
• Schutz und Förderung unabhängiger Medien
• Petitionen und politische Kampagnen unterstützen
• Boykotte oder Sanktionen gegen unterdrückerische Regime befürworten
Wie Demokratie jeden Tag gestärkt werden kann
Der Internationale Tag der Demokratie ist nur ein Startpunkt. Tägliches Engagement ist notwendig, um demokratische Strukturen zu erhalten.
Hier ein paar konkrete Ideen, die man gar nicht unbedingt alle auf einmal umsetzen muss:
• Sich regelmäßig politisch informieren.
• Den Dialog mit Andersdenkenden suchen
• Bewusst konsumieren und faire Unternehmen unterstützen
• Im digitalen Raum gegen Hassrede vorgehen
• Ehrenamtlich aktiv werden und Projekte fördern
Kleine Schritte im Alltag summieren sich zu einer starken Bewegung.
Demokratie ist immer liberal – oder sie ist gar nicht
Demokratie ist ein kostbares Gut, das leicht verloren gehen kann. Sie wird nicht durch einen einzelnen Tag im Jahr gesichert, sondern durch kontinuierliche Beteiligung und Wachsamkeit.
Der Internationale Tag der Demokratie erinnert uns daran, dass Freiheit nicht selbstverständlich ist.
Wir alle tragen Verantwortung – für unser eigenes Land und für die Weltgemeinschaft. Nur gemeinsam können wir verhindern, dass Populismus, Extremismus und Gleichgültigkeit die offene Gesellschaft zerstören.
„Demokratie ist liberal – oder sie ist gar nicht.“ – So hat es der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck auf den Punkt gebracht.
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